Bald kostenfreier Internetzugang am Gemeinschaftshaus

Dorfgemeinschaft setzt vielgehegten Wunsch um – „Historische Schnitzeljagd“ erarbeitet

16.03.2018  „Wir freuen uns, dass es geklappt hat. Schon bald wird es in Oberleiterbach am Gemeinschaftshaus kostenfreies Internet geben“: Harald Hümmer, der Vorsitzende des Gartenbauvereins, dürfte so manchen Gast der Bürgerinformationsveranstaltung mit dieser Nachricht überrascht haben. Seit Februar 2017 hatten sich die Oberleiterbacher darum bemüht intensiv bemüht, nun wird der große Wunsch vieler Realität. Angela Hennemann, die 2. Vorsitzende des Gartenbauvereins, war es, die sich in diesem Thema „festgebissen“ hatte. Sie ließ nicht locker, lotete Möglichkeiten aus, suchte nach „Fördertöpfen“ und ließ sich auch von Nachrichten nicht beirren, dass man nicht in den Genuss von Zuschüssen kommen würde. Stattdessen ergriff die Vereinsgemeinschaft die Eigeninitiative, modernisierte die Telefonanlage im Gemeinschaftshaus und konnte letztlich so auch die Marktgemeinde überzeugen. „Wir wollen den kostenfreien, kabellosen Internetzugang künftig nicht nur im Gemeinschaftshaus anbieten, sondern möglichst auch auf dem angrenzenden Festplatz sowie im Bereich von Spielplatz und Feuerwehrhaus“, formulierte Harald Hümmer die Vision. Der Test mit Signalverstärkern steht noch aus. Finanziell tragen das Projekt erwähnte Gemeinschaft der Vereine sowie die Gemeindeverwaltung. Die Installation der technischen Voraussetzungen erfolgt in Eigenleistung, dafür zeichnet Feuerwehrvorsitzender Philipp Kunzelmann verantwortlich.

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Angebot für Schulen und Vereine

Internet braucht auch der Geschichtsfreund, der auf dem Historischen Dorfrundgang mit QR-Code (Start und Ziel ist am Gemeinschaftshaus) einen „Spaziergang durch die Geschichte“ unternimmt. Markus Drossel und Philipp Kunzelmann haben das bayernweit beachtete Projekt mittlerweile um eine Art historische Schnitzeljagd ergänzt, die künftig Schulen, Vereinen und Jugendorganisationen zur Verfügung gestellt werden soll. Kostenfrei, versteht sich. Die Kurzversion eignet sich für Kinder im Grundschulalter, die Langversion ist für ältere Kinder und Jugendliche gedacht. 

Auf der Internetseite www.oberleiterbach.de findet der Interessent seit nunmehr etwas über einem Jahr alles Wissenswertes rund um das Dorfleben, das Bioenergiedorf an sich und natürlich auch über den Historischen Dorfrundgang mit QR-Code. Sukzessive sollen auch die Seiten der einzelnen Vereine ausgebaut werden. Harald Hümmer ist stolz, dass der Ort für die durchaus professionelle Internetpräsenz schon sehr viel Lob erhalten hat. „So eine tolle Internetseite für so ein kleines Dorf findest Du nirgends“, lobte er. 

Engagement herausstellen

Als Feedback zum Bezirksentscheid, in dem Oberleiterbach im vergangenen Jahr Gold holte, wurde den Verantwortlichen mitgegeben, dass sie weniger ihr Licht unter den Scheffel stellten sollten. Sprich: Dass sie ruhig deutlicher und öffentlich das aufzeigen sollten, was sie durch bürgerschaftliches Engagement erreichten. Eben auch auf der Internetseite. Mittelfristig geplant ist ferner, an markanten Stellen in und um das Dorf weitere Tafeln mit QR-Codes aufzustellen, um Neugierigen durch das Abscannen der Matrix weitere Informationen an die Hand zu geben.

„Wo Zukunft schon heute ist“ lautet das Logo des Dorfes. Und so ist der 279-Seelen-Ort auch in Sachen Elektromobilität ein Vordenker. Im Umfeld des Gemeinschaftshauses soll eine Elektrotankstelle entstehen, an der beispielsweise E-Autos, aber auch E-Bikes geladen werden können. Ob es noch weitere Nutzungsmöglichkeiten wie beispielsweise einen  USB-Port geben wird, steht noch nicht fest.   M. Drossel

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Historischer Dorfrundgang bei bamberg.info gelistet

13.03.2018  Wir freuen uns, dass der Historische Dorfrundgang Oberleiterbach nun auch auf der Internetseite bamberg.info - Faszination Welterbe - gelistet ist. Es handelt sich um die touristische Website der Stadt Bamberg. Oberleiterbach wird dort fortan in einem Atemzug mit den touristischen Zugpferden der Region genannt.

Der Link:

https://www.bamberg.info/wege/historischer_dorfrundgang_ober-2937/

Screenshot der Seite. Foto: Drossel


Oberleiterbach in der Zeitschrift „Von Main zum Jura“

 

Vom Main zum Jura. Repro: M. Drossel

05.01.2018 Jüngst ist die neue Ausgabe von „Von Main zum Jura“, der heimatgeschichtlichen Zeitschrift für den Landkreis Lichtenfels, erschienen. Erstmals arbeitet dabei auch Annette Schäfer, Kreisheimatpflegerin des Landkreises Bamberg, im Team von Herausgeber Dr. Josef Urban mit. Sie blickt dabei über den Tellerrand hinaus – oder besser: über die Lichtenfelser Landkreisgrenze.

In ihrem Aufsatz „Fachwerkhäuser digital erklärt“ widmet sich die Hirschaiderin dem Historischen Dorfrundgang mit QR-Code in Oberleiterbach. QR-Matrizen, so die Autorin, finde man allenthalben im Alltag, jedoch seien sie in der Kultur und in der Heimatgeschichte nicht so häufig. „Wie man die mediale Technik unserer Zeit mit Geschichte und Heimatkunde verbindet, zeigt die Dorfgemeinschaft in Oberleiterbach“, so Schäfer. Sie lobt das Ortsbild des einst michelsbergischen Dorfes, die sehenswerte historische Substanz und hebt das Bioenergiedorf als Vorbild im Bereich der Nutzung nachwachsender Rohstoffe heraus.  

Aus der Dorfgemeinschaft heraus

Doch damit nicht genug: „Die Oberleiterbacher haben sich den Slogan ,Wo Zukunft schon heute ist‘ gegeben. Deshalb kümmern sie sich nicht nur um die wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte der zukunftsweisenden Technologien, sondern auch um ihr Dorf und seine Geschichte“, zollt die Fachfrau Respekt. „Eine Gruppe von Einwohnern hat einen ,Digitalen Dorfrundgang‘ erstellt. Dabei haben sie ganz traditionelles Klinkenputzen auf sich genommen und aus möglichst vielen Haushalten historische Fotografien, mündliche Überlieferungen und Dokumente erbeten.“ Titelseite des Beitrags über Oberleiterbach. Repro: M. DrosselHeraus kam, nach monatelanger Arbeit, der Historische Dorfrundgang mit QR-Code, der auch die Bezirkskommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft. Unser Dorf soll schöner werden“ nachhaltig beeindruckte. Er war ein wichtiger Mosaikstein für die Goldmedaille auf Oberfrankenebene 2017. Oberleiterbach ist damit für den Landesentscheid qualifiziert.

Vorbild und Ansporn

Dank des Historischen Dorfrundgangs mit QR-Code könne jeder Wanderer, Spaziergänger und jeder Jakobspilger quasi im Vorbeigehen viel Wissenswertes über das 280-Einwohner-Dorf erfahren. „Das Besondere am ,Oberlätterbacher‘ Gesamtkonzept ist (…), dass es aus dem Wunsch der Dorfgemeinschaft heraus von engagierten Bewohnern zusammengestellt, organisiert und umgesetzt wurde“, hebt Annette Schäfer heraus. „Solche Projekte, die gänzlich unkommerzialisiert nur dem Streben der Dorfgemeinschaft nach Identität und Information folgen, haben Vorbildcharakter. Die Oberleiterbacher (…) sind uns Heimatpflegern ein Ansporn, die Lust auf Beschäftigung mit der eigenen Umgebung noch mehr zu wecken und Menschen für ihre Heimat zu motivieren.“

BESTELLMÖGLICHKEIT

Die 26. Ausgabe der heimatgeschichtlichen Zeitschrift „Vom Main zum Jura“ (ISSN: 01787-1558) ist zu beziehen bei Dr. Josef Urban, Schillerstraße 15, 91330 Eggolsheim, E-Mail: josef.urban@yahoo.de . Sie umfasst 94 Seiten und kostet 11,50 Euro.                      Markus Drossel

 Link-Tipp: Zum Thema erschien dieser Artikel im Obermain-Tagblatt.


Monatelang arbeiteten sie am Historischen Dorfrundgang: Die Hauptverantwortlichen Philipp Kunzelmann und Markus Drossel mit Hans Kropp, Nikolaus Kunzelmann, den Referenten Annette und Robert Schäfer, Käthe Kropp, Harald Hümmer, Adolf Demuth, Georg Amon und Leonhard Eberth (v. li.) FOTO: MARTINA DROSSEL

„Historischer Dorfrundgang eine ganz großartige Sache“

Viel Lob für vielbeachtetes Projekt – Großes Interesse bei Eröffnung mit Kreisheimatpflegerin

11.09.17   Weshalb gibt es in einem kleinen Dörfchen mitten in Oberfranken gleich drei Fachwerkhäuser im alpinen Stil? Warum war der Lätterbocher Nepomuk über Jahrhunderte tief beleidigt? Und was haben Dichterfürst Joseph Victor von Scheffel und der berühmte Staffelberg-Einsiedler Ivo mit Einbruchdiebstahl zu tun? – Diesen und anderen Fragen gingen die zahlreichen Gäste bei der Eröffnung des Historischen Dorfrundgangs mit QR-Code nach. Das Historiker-Ehepaar Robert und Annette Schäfer wusste viel Interessantes und manch Kurioses zu berichten. Moderiert wurde die Veranstaltung von Harald Hümmer.

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Die Eröffnungsveranstaltung am Vorabend des Tag des Offenen Denkmals war mehr als Frontalunterricht. Zu dem, was die Kreisheimatpflegerin und ihr Mann erklärten, ergänzten die Anwohner Geschichten und Erlebnisse von anno dazumal. So erfuhren die jüngeren Teilnehmer, dass es früher ganz selbstverständlich war, mit dem Vieh unter einem Dach zu leben. Dass Wohnstallhäuser und Dreiseithofe, wie es sie in Oberleiterbach noch gibt, gängige Bauformen waren. Dass die private Fotografie erst in den 1950-er-Jahren für die Bevölkerung auf dem Land erschwinglich wurde und Anfang des 20. Jahrhunderts oft Wanderfotografen für teures Geld Aufnahmen fertigten. Und auch, dass die „interessanten Fremdkörper“, eingangs erwähnte Häuser im Schweizer Stil, in der Zeit der Heimatschutzbewegung entstanden, als Gegenpol zum überbordenden Historismus.

Langsam schlängelte sich die lange Karawane historisch Interessierter aus den Landkreisen Bamberg und Lichtenfels durch den 279-Einwohner-Ort. Robert und Annette Schäfer verstanden es, die Informationen mit viel Witz und Freude am Vortrag zu vermitteln. Und ab und an zu verblüffen, wie beispielsweise am Einsiedler-Ivo-Grab. „Victor von Scheffels ,Wohlauf die Luft‘ ist wohl das einzige Lied, in dem Einbruchdiebstahl verherrlicht wird“, meinte sie, grinste und zitierte aus der sechsten Strophe: „Hoiho! Die Pforten brech’ ich ein und trinke, was ich finde.“ Raunen und Schmunzeln machten sich breit.

Vom „beleidigten Brückenheiligen“ berichteten dann Harald Hümmer und Zweiter Bürgermeister Andreas Schonath: Da sich Oberend und Unterend nicht auf den Standort für den sandsteinernen Heiligen verständigen konnten, wurde er im 18. Jahrhundert kurzerhand auf dem Grundstück des Spenders aufgestellt – und blickte verdrossen in die Gegend. Erst seit wenigen Monaten steht der Brückenheilige, mittlerweile im Besitz der Marktgemeinde und sorgsam restauriert, nun an der Leiterbachbrücke – und ist damit endlich angekommen.

Im Juli reichten zweieinhalb Minuten, um die Bezirkskommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft. Unser Dorf soll schöner werden“ bei ihrem Besuch zu beindrucken. Der Historische Dorfrundgang mit QR-Code, der mindestens bayernweit einzigartig sein dürfte, war ein Baustein für die Goldmedaille auf Bezirksebene. Der Spaziergang durch die Geschichte bei der offiziellen Eröffnung dauerte mehr als zwei Stunden. Erst als es dunkel wurde, fanden sich die zahlreichen Gäste wieder im Bereich des Gemeinschaftshauses ein, wo der Historische Dorfrundgang auch ganz offiziell startet. „Der Historische Dorfrundgang ist eine ganz großartige Sache“, befand Kreisheimatpflegerin Annette Schäfer. „Es ist eben nicht alles schlecht, was modern ist. Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern die Weitergabe der Flamme.“ Durch Weitererzählen bringe man Geschichte in die  Zukunft. „Dieser Historische Dorfrundgang ist viel einfacher und praktikabler wie eine wöchentliche Führung, kann doch jeder Interessierte für sich und auf eigene Faust Wissenswertes erfahren. Die Umsetzung mit QR-Code spreche auch die jüngere Generation an.

Erster Bürgermeister Volker Dittrich sprach von innovativer Technik und einem wichtigen Baustein auf dem Weg zum Bezirksgold. Auch Harald Hümmer, der Gesamtprojektleiter „Unser Dorf hat Zukunft“ in Oberleiterbach, lobte das Projekt und die Umsetzung – und die Verantwortlichen dahinter. „Man mag es nicht sehen, doch im Historischen Dorfrundgang stecken viele Monate Arbeit, eine vierstellige Zahl an ehrenamtlichen Stunden“, führten die Hauptverantwortlichen, Philipp Kunzelmann und Markus Drossel, aus. „Er ist ein Vorzeigeprojekt, das aus der Dorfgemeinschaft entstanden ist.“

Und so hatten sie bei dieser Feierstunde einer ganzen Reihe an Mitwirkenden zu danken, allen voran Georg Amon (Datensammlung), Nikolaus Kunzelmann, Leonhard Eberth, Georg Schmuck (alle vom Team Ständerbau) sowie Käthe und Hans Kropp, Adolf Demuth und allen, die ihre Privatarchive für das Unterfangen öffneten. „Wir Macher haben durch die Arbeit am Historischen Dorfrundgang viel gelernt. Wir sichteten Bilder von Häusern, die es zum Teil nicht mehr gibt. Wir sahen Fotos von Festen, an die sich selbst die älteren Lätterbocher nur noch vage erinnern“, so Kunzelmann und Drossel. „Wir erfuhren vom Löschweiher, in dem so mancher Dorfbewohner das Schwimmen lernte. Wir hörten Geschichten von Auswanderern und tragischen Todesfällen, von beleidigten Heiligen und manch feucht-fröhlichem Erlebnis.“ Vor allem aber digitalisierten sie wertvolle Zeitdokumente und stellten sie der Öffentlichkeit zur Verfügung: an den 28 Stationen, auf den 29 Tafeln, durch das Scannen der QR-Matrix und im Internet unter www.oberleiterbach.de. „So wurde ein digitales Gedächtnis für den Ort aufgebaut – und das ist ein ganz großes Plus“, betonte Kreisheimatpflegerin Annette Schäfer.     

Infobox „Historischer Dorfrundgang“:

Länge: 1,25 Kilometer

Zeitbedarf: 60 bis 90 Minuten

Stationen: 28

Besonderheit: Verknüpfung über QR-Matrix mit Internet

Finanzierung: Raiffeisen-Volksbank Bad Staffelstein und Markt Zapfendorf

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Silvia und Christoph Schade haben einen Multi-Cache auf Grundlage des Historischen Dorfrundgangs eingerichtet

09.11.17 „Ein wirklich pittoresker Ort, den wir heute entdecken durften!“ Geocacher „keramix“ hat schon 812 Orte gefunden, nun hat er einen besonderen für sich entdeckt. „Da es wirklich Spaß macht, sich die schönen Häuser anzusehen, haben wir uns etwas mehr Zeit für die Runde genommen.“ Dank Silvia und Christoph Schade, selbst begeisterte „GPS-Schnitzeljäger“, gibt es im Bundesgolddorf von 1977 nun eine ganz besondere neue Attraktion: einen so genannten Multi-Cache, eine digitale Schatzsuche über mehrere Stationen, die auf dem bayernweit einzigartigen Historischen Dorfrundgang mit QR-Code fußt.

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Wenn die beiden Pödeldorfer neuerdings grübelnde Einzelpersonen oder ganze Grüppchen mit Navigationssatellitensystem und einem „Fragezeichen“ im Gesicht durch Oberleiterbach laufen sehen, müssen sie schmunzeln. Schon als sie sich selbst vor rund sieben Jahren mit dem „Geocache-Virus“ ansteckten, wollten sie unbedingt irgendwann einmal einen „Schatz“, neudeutsch „Cache“ in diesem Dörfchen deponieren. „Wir haben immer wieder überlegt, aber nie einen passenden Ort für unser Zieldöschen gefunden“, erklärt Silvia Schade, die in Lätterboch aufgewachsen ist. „Als dann der Historische Dorfrundgang entstand, reifte bei uns die Idee, auf dessen Grundlage einen Multi-Cache einzurichten.“ Bei den Machern des Dorfrundgangs, Philipp Kunzelmann und Markus Drossel, rannten die Beiden damit offene Türen ein.

Der Oberleiterbacher Geocaching-Weg ist erst knapp vier Wochen online, und dennoch haben sich schon etliche auf digitale Schatzsuche begeben. „Start bei N 50.01.889 E 010.58.462“, sagt Christoph Schade. Einfacher ausgedrückt: „Los geht es beim Gemeinschaftshaus im Eichenweg, dort kann man gut parken.“ 13 Stationen wollen gemeistert sein. „An jeder Station gibt es eine Rätselfrage zu beantworten, durch die  man die nächsten Koordinaten erfährt“, so der 33-Jährige. Dabei muss man weder promovierter Naturwissenschaftler noch Mathematik-Professor sein, sondern einfach ein wenig Neugierde mitbringen. Und es empfiehlt sich, die Fragen, die auf www.geocaching.com (die Registrierung und Nutzung ist kostenfrei) hinterlegt sind, als Ausdruck mitzubringen. Gut eine Stunde dauert der Spaß. Wo am Ende die Belohnung wartet, wird selbstverständlich nicht verraten.

Die Kritiken, die die Geocacher auf dem Portal hinterlassen, sind höchst positiv.  „Dieser Multi hat mir besonders gut gefallen!“, schreibt beispielsweise „Der Mainecker“. „Wir genossen den Anblick dieser liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser. Man hat den Eindruck, dass hier alle im Dorf große Freude daran hatten, ihren Heimatort mitzugestalten“, fügen die vielgereisten Geocacher „die Sch'tis“ aus Coburg/Jena an. Das „Roadrunner-Team“ gerät sogar regelrecht ins Schwärmen: „Und kaum hält man an und macht sich die Mühe, das entzückende Städtchen zu durchwandern, schon stellt sich heraus, dass es sich wirklich allerliebst präsentiert.“ Ja, und selbst ausländische Geocacher haben den „Multi“ schon gelöst.

Als erstes meisterten „GPS-Schnitzeljäger“ aus dem Raum Saalfeld die Aufgaben in Oberleiterbach. Was die Macher Silvia und Christoph Schade besonders freut: Sie erhielten bereits zwei Favoritenpunkte von den Nutzern. Das kommt einer Adelung gleich. Und es wurden auch schon einige der begehrten „Coins“ hinterlegt.

Nach erfolgreicher digitaler Schatzsuche wartet der „Cache“, also das Döschen mit Logbuch und Tauschgegenstand. Christoph Schade blättert durch das Büchlein und liest die lobenden Worte, die hier bereits hinterlassen wurden. „Das ist toll, das geht ‘runter wie Öl“, meint er und strahlt. Bewusst haben sie den Multi-Cache durch Oberleiterbach nicht zu anspruchsvoll gehalten: „Wir bieten Geocaching für die ganze Familie an. Die Fragen und auch die rund 1,25 Kilometer lange Wegstrecke sind so angelegt, dass hoffentlich jede Altersgruppe ihren Spaß hat“, merkt seine 31-jährige Frau an. Und wer seinen Blick nicht nur stur auf GPS-Gerät oder Handy richtet, entdeckt Dreiseithöfe wie aus dem Bilderbuch, wird vom „beleidigten Nepomuk“ gegrüßt, erfährt vom Leben des berühmten Einsiedlers Ivo Hennemann, wo die Michelsbergischen Klosterhöfe standen und auch, warum die „Neue Schule“ schon über 100 Jahre auf dem steinernen Buckel hat. Kurz: Die modernen Schatzsucher tauchen tief in die jahrhundertealte Geschichte Lätterbochs ein. „Dieser Geocache lässt sich auch prima mit einem Sonntagspaziergang verbinden“, meint Silvia Schade. Einen Sonntagspaziergang durch eines der schönsten Dörfer Oberfrankens, das in diesem Jahr im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft. Unser Dorf soll schöner werden“ im Landesentscheid die Fahne des Bezirks hochhalten wird.

Silvia und Christoph Schade haben selbst mittlerweile 360 Geocaches gefunden. „Founds“ nennt das der Fachmann. Sie kamen so in Orte und Gegenden, die sie sonst vielleicht nicht besucht hätten. Ähnlich ist es mit dem „Multi-Cache“ in Oberleiterbach, wie die die Beiträge auf dem Portal belegen. „Ohne Geocaching wären wir sicher nicht hierhergekommen", meint „Sandra1808“ aus Gera und dankt den beiden Fährtenlegern aus Pödeldorf. Da lächeln die beiden: Ziel erreicht.

 

 

Stichwort „Geocaching“

Geocaching, auch GPS-Schnitzeljagd genannt, ist eine Art Schatzsuche. Die Verstecke („Geocaches“, auch kurz „Caches“ genannt) werden anhand geographischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mithilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden. Mit genauen Landkarten ist die Suche alternativ auch ohne GPS-Empfänger oder GPS-fähigem Smartphone möglich.

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Sherlock Holmes lässt grüßen: Wer die Rätselfragen richtig beantwortet, kommt am Ende beim gut versteckten „Schatz“ an.
Weil es Spaß macht: Im Logbuch wie auch im Internetportal finden sich bereits etliche nette Dankesworte.

14.07.17 - Die Zeitreise durch Lätterboch kann beginnen

Tafeln des Historischen Dorfrundgangs mit QR-Code stehen – Bezirkskommission kommt

OBERLEITERBACH Am Dienstag, 18. Juni, besucht die Bezirkskommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“ das 279-Einwohner-Dorf Oberleiterbach. In den vergangenen Wochen und Monaten wurden zahlreiche Anstrengungen unternommen, um das sowieso schon sehr schmucke Dorf im Markt Zapfendorf ganz besonders herauszuputzen. Eines der zeitaufwändigsten Projekte ist dabei der Historische Dorfrundgang mit QR-Code, der nun vor der Vollendung steht.

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Insgesamt wurden dafür im Dorf 29 Tafeln vor den Baudenkmälern aufgestellt. Start des Historischen Dorfrundgangs ist am Gemeinschaftshaus am Eichenweg. „Auf den Tafeln können Geschichtsfreunde das wichtigste zum Entstehungsjahr und zur Bauform lesen. Außerdem haben wir für viele unserer Sehenswürdigkeiten tolle alte Fotos erhalten“, erklären Philipp Kunzelmann und Markus Drossel, die Hauptorganisatoren. „Wer dann den QR-Code mit dem Mobiltelefon oder Tablet einliest, bekommt weiterführende Informationen, beispielsweise zu Hausnamen, früheren Besitzern – und oftmals eine ganze Reihe an Bildern aus früheren Jahren und Jahrzehnten.“

Schweizerhausstil

Der Geschichtsfreund erfährt von Häuser in Schweizer- und Heimatschutzstil, von Klostergütern und einem Dreiseithof wie aus dem Musterbuch, von aufwändigen Martern, von Missionar Pater Laurentius und dem berühmtesten Sohn des Dorfes: von (Johann) Ivo Hennemann, dem Eremiten des Staffelbergs, dem Joseph Victor von Scheffel ein klingendes Denkmal schuf. Das Konterfei des Einsiedelmanns ziert auch die Tafeln des Historischen Dorfrundgangs.

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„Durch die Verbindung von Tradition und Moderne,

von klassischem Lesen und zeitgemäßen Medien,

dürfte er für viele Altersklassen interessant sein.“

Philipp Kunzelmann und Markus Drossel,

Projektverantwortliche

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Die Daten zum Historischen Dorfrundgang sind auch auf der neu geschaffenen Homepage www.oberleiterbach.de zu finden, die in den vergangenen Monaten aufgebaut wurde. „Natürlich ist auf der Internetseite noch nicht alles perfekt. Eine Homepage entwickelt sich stets weiter. Aber schon heute finden Interessenten hier Grundlegendes über den Ort, über unser reges Vereinsleben, über Feste und Feiern – und über die Geschichte unseres einst michelsbergischen Klosterdorfs.“

 „Wir sind schon ein wenig stolz, dass wir aus der Bevölkerung so viele aussagekräftige Fotos bekommen haben“, sagen Kunzelmann und Drossel. „Es ist schon interessant, wie sich das Dorf in den vergangenen Jahrzehnten und auch Jahrhunderten entwickelt hat.“ Auch die Ständer, die die Tafeln vor den Objekten präsentieren, sind „made in Oberleiterbach“: Leonhard Eberth und Nikolaus Kunzelmann bauten sie für das Projekt. Georg Amon half zudem bei der Recherche.

Nicht nur für den Bezirksentscheid

„Wir hoffen, dass der Historische Rundweg mit QR-Code von vielen Interessenten genutzt wird. Durch die Verbindung von Tradition und Moderne, von klassischem Lesen und zeitgemäßen Medien, dürfte er für viele Altersklassen interessant sein. Er wurde natürlich nicht nur für den Bezirksentscheid geschaffen, sondern soll, geht es nach uns, möglichst lange bestehen bleiben.“ Der Historische Dorfrundgang mit QR-Code konnte dank einer 750-Euro-Spende der Raiffeisen-Volksbank Bad Staffelstein realisiert werden und aufgrund der Zusage von Erstem Bürgermeister Volker Dittrich, dass die Marktgemeinde Zapfendorf das Projekt finanziell unterstützt.

Von Martina Drossel

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Fleißiger Helfer im Einsatz - Nikolaus Kunzelmann montiert im Hintergrund eine Tafel für den Historischen Rundgang FOTO: Martina Drossel